Kaum eine Website kommt ohne Bilder daher. Einer der Gründe dafür ist, dass Bilder von Menschen schneller aufgenommen werden können als Text. Die Kombination aus (Bewegt-)Bild und Texte liefert folglich eine gute Grundlage für ansprechende und erfolgreiche Websites. Und wenn man sich bereits viel Mühe macht, einen gut suchmaschinenoptimierten Text zu erstellen, warum dann auch nicht Bilder für Suchmaschinen optimieren? Genau das verfolgt Bilder SEO.
Dabei ist die Optimierung von Bildern für ein gutes Ranking in der Websuche, egal ob Universal Search oder Bildersuche, eine eigene Disziplin der Suchmaschinenoptimierung. In diesem Artikel vermitteln wir Ihnen, worauf es beim Bilder SEO ankommt.
Inhalt
- 1 Alles Wichtige rund um Bilder-SEO kurz und knapp
- 2 Hintergrundinformationen: Warum Bilder für Websites wichtig sind
- 3 Bildästhetik
- 4 Bildformatierung: Abmessung und Dateiformat
- 5 Bildauszeichnung: Alt-Text und Bildname
- 6 Onpage-Einbettung: Der Kontext
- 7 Crawling & Indexierung
- 8 Definition der Bildthemen
- 9 Verlinkung von Bildern (Hotlinks)
- 10 Bildrechte
- 11 Optimierung der Bildgröße
Alles Wichtige rund um Bilder-SEO kurz und knapp
- Verwenden Sie sprechende Bilddateinamen, also z.B. „eifelturm-paris.webp“ anstatt „image-001.webp“
- Komprimieren Sie Bilder beim Hochladen, um die Ladegeschwindigkeit zu verbessern
- Wichtig: Eine nachträgliche Komprimierung von bereits durch Google indexierten Bildern führt dazu, dass Google das Bild komplett neu bewertet. Bestehende Rankings sind dann in Gefahr!
- Setzen Sie relevante Alt-Attribute
- Nutzen Sie Bildunterschriften, um weiteren Kontext zum Bild zu geben
- Erleichtern Sie die Indexierung von Bildern durch die Einbettung in XML-Sitemaps („Bilder-Sitemaps“)
- Stellen Sie Bilder in der tatsächlich notwendigen Auflösung bereit und vermeiden Sie das Laden von zu großen Bildern
- Lassen Sie die width und height Angaben setzen, damit beim Laden der Bilder die Seite stabil bleibt (=> Layout-Shift vermeiden)
- Verwenden Sie das Bild möglichst häufig und in relevanten Kontexten
- Nutzen Sie moderne Dateiformate, um eine möglichst gute Komprimierung (= Verkleinerung der Dateigröße) zu erreichen
Hintergrundinformationen: Warum Bilder für Websites wichtig sind
Bilder sind schnelle Schüsse ins Gehirn.
In der Werbepsychologie gelten durch Bilder vermittelte Informationen als besonders leicht bzw. ohne große gedankliche Anstrengung aufnehmbar und daher als besonders geeignet für den eher passiven oder zeitlich limitierten Rezipienten (vgl. Kroeber-Riel, 1996).
Bilder werden also in erster Linie nicht nur schneller aufgenommen als Sprache im Sinne von Text, sie werden in der Regel auch als glaubwürdiger empfunden und eignen sich somit besser zur Vermittlung emotionaler Eindrücke. Für den Einsatz von Bildern in der Universal Search von Google kann dies eine gute Möglichkeit zur gelungenen Konvertierung der Nutzer darstellen: Ein Nutzer, der zu einer Suchanfrage ein relevantes und seinen Bedürfnissen entsprechendes Bildergebnis ausgegeben bekommt, neigt zu einem intuitiv-emotionalen Klickverhalten.
Während sich der Blickverlauf eines Betrachters bei der Rezeption aller Suchergebnisse in der Text-Suche im europäischen Sprachraum kulturgeschichtlich bedingt eher zielgerichtet von links oben nach rechts unten gestaltet, lässt die Bilder-Suche zusätzlich eine diffuse Wahrnehmung der Blick-Peripherie zu: Was auffällt und/oder gefällt, „schießt“ sozusagen direkt ins Auge des Betrachters und fördert die Klickkonvertierung – auch außerhalb der Top-Positionen 1-3.
Für Webseiten wie Online-Shops bietet die Optimierung von Bildern zu spezifischen Keywords daher einen Zusatznutzen, der nicht unerheblich für den Traffic einer Landingpage ist. Im Hinblick auf den erfolgreichen Einsatz von Bildern in der organischen Suche gibt es verschiedene Themen, die bei der Bilderoptimierung eine zentrale Rolle spielen:
Bildästhetik
Dieser erste Punkt klingt zunächst aus SEO-Sicht eher banal, ist aber letztendlich entscheidend für die erfolgreiche Konvertierung. Erfolgt diese nicht, wird die gesamte Optimierung unwirksam. Ein Bild sollte daher nicht nur den visuellen Vorstellungen der Zielgruppe zu einem bestimmten Thema entsprechen, sondern sich nach Möglichkeit zusätzlich durch einen besonderen Reiz auszeichnen
. Durch emotionale Reize wie Humor oder Überraschung kann somit eine Differenzierung zu anderen Bildergebnissen geschaffen werden. Bei Online-Shops, die Produktfotos zur Optimierung verwenden, ist die professionelle und attraktive Umsetzung der Produktpräsentation Voraussetzung. Aber auch bei der Bebilderung von Blogartikeln und Beiträgen wirkt ein authentisches und glaubwürdiges Bild in der Regel besser als ein schnell erworbenes Stock-Foto im inszeniert-werblichen Look.
Beispiel: Der Nike Air Max Schuh in Burgerform (Ole Hemmendorf; Quelle: www.sneakerfreaker.de) ist ein gelungenes Beispiel für den Einsatz von überraschenden Reizen. Dieses Bild war über mehrere Wochen hinweg in den vorderen Rängen für den Suchbegriff „Nike Air Max“ zu finden.
Bildformatierung: Abmessung und Dateiformat
Die passende Formatierung ist ein grundlegender Bestandteil der Onpage-Integration von Bildern. Unnötig große Dateiformate mit fehlender Komprimierung führen zu ungewünscht hohen Ladezeiten. Es gilt also, die Wahl des richtigen Dateiformates, der passenden Dateigröße sowie möglicher Komprimierung zu beachten. Google stellt verschiedene Bildformate in der Bildersuche dar, jedoch mit beschränkter Höhe.
Aus den dargestellten Ergebnissen leitet sich folgender Tipp ab: Je breiter das Bild, desto besser kann der Platz ausgenutzt und desto zentraler die Inhalte dargestellt werden. Gleiches gilt für die Nutzung der Bildersuche bei Smartphones: Hier nehmen Bilddateien mit maximaler Breite eine sehr attraktive Position ein.
Ob Sie sich beim Dateiformat für .png oder .jpg entscheiden, ist dabei unerheblich. Entscheidend ist, einen guten Kompromiss aus Dateigröße und Bildqualität zu erzielen. Google arbeitet aktuell mit WebP an einem neuen, optimierten Bildformat für das Web.
Bildauszeichnung: Alt-Text und Bildname
Die Basics der Suchmaschinenoptimierung von Bildern liegen in der richtigen Auszeichnung eines Bildes. Das Thema, für welches ein Bild aufgefunden werden soll, findet sich in der Verwendung des entsprechenden Keywords wieder. Dieses sollte im Alt-Tag des Bildes (alt=““) enthalten sein.
Der alt-tag beschreibt den Inhalt eines Bildes und kommt auch dann zum Einsatz, wenn ein Bild nicht dargestellt werden kann, z.B. bei Serverproblemen. Dazu lesen Screenreader von Nutzern mit eingeschränktem Sehvermögen den Alt-Text eines Bildes vor. Im Sinne der Barrierefreiheit ist ein bildbeschreibender Alt-Text folglich unerlässlich.
Im Gegensatz zum alt-tag steht die Nennung des Keywords im Bild-Title (title=““) nicht in direktem Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Optimierung, wohl aber kann sie dem Nutzer als hilfreiche Zusatzinformation dienen und ist somit nicht irrelevant.
Zu den wichtigsten Aspekten von Bilder SEO zählt, dass das Keyword ebenfalls im Bildnamen enthalten ist. Das ist unter dem Hintergrund sinnvoll, als dass ein beschreibender Bildname alleine aus der Adresse auf den Bildinhalt schließen lässt.
Es gilt dabei als diskussionswürdig, mit welcher Wichtigkeit sich dieser Rankingfaktor auswirkt. Bei vielen der Top-Ergebnisse fehlt das Keyword im Dateinamen gänzlich (dieses Argument spricht häufig für die Betreiber großer Webseiten mit umfangreichen Bild-Datenbanken, bei denen sich dieser Punkt der Optimierung oftmals schwierig gestaltet).
Jedoch fällt auf, dass ein kleiner Blog beispielsweise gleich mit drei Bildern in den Top-Ergebnissen für das Keyword „Nike Air Max“ rankt, dies im Zusammenhang mit der Keyword-Angabe in den Bildnamen, und zwar in verschiedenen Kombinationen mit weiteren Keywords aus dem Bereich Bekleidung.
Für uns ist die Keyword-Nutzung im Bildnamen weiterhin der wichtigste Rankingfaktor für die Bildersuche.
Onpage-Einbettung: Der Kontext
Ein weiterer wichtiger Faktor zur Optimierung von Bildern ist die gelungene Einbettung in die entsprechende Landingpage. Diese stimmt im Idealfall möglichst weitgehend mit dem entsprechenden Thema überein. Das Keyword findet somit auch „außerhalb“ des Bildes Verwendung, beispielsweise in den Überschriften und im Fließtext, in den internen Verlinkungen und in den Meta-Informationen. Das macht auch Sinn: Denn ein Bild wird selten vom Nutzer isoliert betrachtet. Die Kombination aus Video, Bild und Text wird in der Regel vom Nutzer bevorzugt.
Crawling & Indexierung
Nach Möglichkeit werden die Bilder per XML-Sitemap hochgeladen. Dieser Prozess fördert in der Regel die schnellere Indexierung. Die Crawlability, also Abrufbarkeit eines Inhalts durch Suchmascheinen, sollte zudem sichergestellt werden; so lässt sich beispielsweise bei voreingestellten Website-Settings durch Kontrolle der robots.txt sicherstellen, dass nicht versehentlich Bilderordner für den Crawler geblockt werden. (Vgl. Martin Mißfeldt, 2011)
Definition der Bildthemen
Bei dem zielgerichteten Einsatz von Bildern für spezifische Keywords sollte weiterhin das Suchverhalten des Nutzers während der Bildersuche beleuchtet werden. Inwieweit verändert sich ein mögliches Suchverhalten? Es ist zu vermuten, dass Nutzer bei der Suche von Bildern weitaus mehr auf Keywords oder Keyword-Kombinationen mit Attributen, die eindeutige visuelle Inhalte beschreiben (wie Farben, Muster, etc.) zurückgreifen als bei der normalen Google Suche nach Textanzeigen.
Ein in dieser Weise optimiertes Bild hat somit die Chance, das Nutzerinteresse direkt und ohne „Zwischenklick“ zu befriedigen und erreicht somit unter Umständen eine höhere Conversion als ein Textergebnis.
Verlinkung von Bildern (Hotlinks)
Unter Hotlinking versteht man die Mehrfachverwendung von Bildmaterial. Beispielsweise verlinken mehrere Seiten auf oder binden eine Bilddatei ein, die unter einer bestimmten Adresse angeboten wird. Die Mehrfachverwendung an sich ist ein positives Signal für Google – gibt Google diese Datei nun aber in der Bildersuche aus, muss eine Entscheidung über die linkende Quelle getroffen werden; diese trifft Google nach verschiedenen Kriterien wie beispielsweise der Trust Authority der linkenden Domain.
Bildrechte
Zwar (noch) kein Ranking-Faktor für Google, aber dennoch ein wichtiges Thema im Hinblick auf Bilder-SEO. Die korrekte Angabe der Bildquelle und des Bildeigentümers stellt bei fremden und nicht käuflich erworbenen Bildern eine unverzichtbare Information dar. Dies gilt auch für Free Stock-Fotos. Wer diesen Anforderungen nicht nachkommt, muss unter Umständen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Gleiches gilt auch im Umkehrschluss für die Recherche von Bildmaterial mithilfe der Google Bildersuche: Wird der Urheber nicht ausdrücklich genannt, gilt die Nutzung schlichtweg als unzulässig.
Optimierung der Bildgröße
Bilder sind ein wesentlicher Faktor, wenn es um das Thema „Geschwindigkeit“ bei Webseiten geht. Damit eine Seite möglich schnell dargestellt wird, sollte bei der Bildoptimierung darauf geachtet werden, dass das Bild zum einen möglichst komprimiert (und immer noch gut dargestellt wird), und zum anderen natürlich in der auf der Website verwendeten Auflösung bereitstellt.
Bilder in einer hohen Auflösung zu laden und anschließend über HTML-Angaben kleiner darzustellen, belastet die Bandbreite von Server und Nutzer gleichermaßen. Im Netz finden sich mit tinypng.com und jpegmini.com Programme, die Bilder in optimierter Form abspeichern können.