Sie kennen es vermutlich: Sie suchen bei Google nach vielen verschiedenen Begriffen eines Themengebiets und finden immer wieder dieselben Webauftritte auf den Top-Positionen der unbezahlten Suchergebnisse. Es gibt also Websites, die sehr sichtbar sind. Dies wird von unterschiedlichen Tools mit dem Sichtbarkeitsindex visualisiert.
SEO-Toolanbieter wie Sistrix, Searchmetrics und SEMrush helfen Online-Marketern dabei, die Sichtbarkeit von Websites über viele Suchanfragen (Keywords) hinweg sowie im zeitlichen Verlauf zu ermitteln. Hier beispielhaft die Sichtbarkeitsentwicklung der Domain www.audible.de in Google Deutschland. Der Trend ist positiv, folglich ist die Website auf besseren Positionen und tendenziell für mehr Suchanfragen zu finden.
Vereinfacht gesagt drückt der Sichtbarkeitsindex aus, wie gut eine Website (bzw. auch einzelne Adressen, da die Werte in vielen Tools auf Adress-Ebene ausgewertet werden können) für die vom Tool kontrollierten Suchanfragen im zeitlichen Verlauf gefunden wurde.
Geht der Sichtbarkeitswert nach oben, dann wird die Website entweder besser für dieselben Keywords oder für mehr Begriffe gefunden. Geht der Wert nach unten, ist das Entgegengesetzte eingetreten.
Da jedes Tool andere Suchanfragen kontrolliert und den eigenen Sichtbarkeitswert anders berechnet, sind die Werte einzelner Tools nicht direkt miteinander vergleichbar.
Inhalt
So wird der SEO Sichtbarkeitsindex (meistens) von Tools berechnet
Zwar unterscheiden sich die Toolanbieter bei der Berechnung des Sichtbarkeitswertes, doch die grundsätzliche Vorgehensweise zur Erhebung der Zahlen ist dieselbe.
- Ein Keyword-Set wird definiert und regelmäßig die Top 100 Ergebnisse abgefragte (in der Regel 1x pro Woche)
- Das Suchvolumen bestimmt die Sichtbarkeit, die über ein Keyword erzielt werden kann
- Diese Keyword-Sichtbarkeit wird ungleichmäßig auf die Positionen für das Keyword verteilt. Bessere Rankings bekommen mehr (Teil-)Punkte
- Die einzelnen Keyword-Sichtbarkeitswerte werden zum Sichtbarkeitsindex des Webauftritts zusammenaddiert
Ein Beispiel: Wird man für eine Suchanfrage mit durchschnittlich 10.000 Suchanfragen pro Monat auf Platz 2 gefunden, dann ist man wesentlich sichtbarer, als wenn man für eine Suchanfrage mit 250 monatlichen Suchen auf der ersten Position platziert ist. Es ist also nicht ausschließlich die Position, die für den Sichtbarkeitswert sorgt, sondern die Kombination aus Position und dem Keyword-Suchvolumen.
Neben der generellen Logik (Keyword-Set definieren, Suchvolumen erheben, Positionen für die Berechnung der Sichtbarkeit gewichten) beziehen einzelne Tools andere Daten wie den durchschnittliche Google Ads-Klickpreis für ein Keyword mit ein. Daraus wird ein ungefährer finanzieller Wert der SEO-Rankings abgeleitet.
Abhängig von der Suchintention, beispielsweise informationsorientierte Keywords wie „Französische Revolution“ gegen transaktionsorientierte Suchanfragen wie „Lederjacke kaufen“, ergibt sich nämlich – auch bei gleicher Suchnachfrage (=Suchvolumen) – ein unterschiedlich hohes Umsatzpotenzial. Je näher eine Suchanfrage an der gewünschten Conversion wie einem Kauf ist, desto höher ist deren finanzieller Wert – und dadurch in aller Regel die Gebote innerhalb von Google Ads.
Hinweis: Bei der Bewertung des Indexwertes dürfen Sie nicht vergessen, dass es viele Suchanfragen gibt, die vom gewählten Tool nicht erfasst werden. So kann ein Webauftritt durchaus über gute Rankings für (temporär) stark nachgefragte Keywords verfügen, doch diese sind in den Tools nicht sichtbar.
Wie erhöht man die Sichtbarkeit einer Domain?
Die Verbesserung der SEO-Sichtbarkeit sollte kein Selbstzweck sein, sondern auf das Unternehmensziel einzahlen. Deshalb ist es wichtig, zu definieren, für welche Themen eine Website auffindbar sein soll.
Anschließend geht es darum:
- die bestmöglichen Inhalte zu erstellen und diese zu optimieren
- zusätzliche, hochqualitative Links durch diese hochwertigen Inhalte zu generien
Oder anders gesagt: Eine Verbesserung der Sichtbarkeit ergibt sich durch Umsetzung der SEO-Strategie. Gerne unterstütze ich Sie dabei, eine Strategie zu erstellen und umzusetzen.
Google Search Console zeigt Ihnen „nur“ den aktuellen Traffic Ihres Webauftritts
Von der Methodik her sind die Zahlen, die Sie über die Google Search Console erhalten können, anders. Hier wird nämlich der aktuelle Traffic und die momentane Nachfrage dargestellt. Ein (temporär) verändertes Suchaufkommen hat dadurch direkten Einfluss auf den Traffic, aber nicht auf die eigentliche Sichtbarkeit. Sprich, für eine langfristige Bewertung des SEO-Erfolgs ist die Google Search Console nur mit Einschränkungen verwendbar.
Während also SEO-Tools Ihnen sagen, „so gut ist die Seite gerade sichtbar“, zeigt die Google Search Console „so viel Traffic erhält der Webauftritt“. Eine gewisse Wechselwirkung gibt es zwar, aber z.B. durch Wettereinflüsse oder Feiertage kann der Traffic in der GSC verändert sein, während allerdings die Sichtbarkeit in SEO-Tools unverändert bleibt. Deshalb sind Sichtbarkeitsindizes das verlässlichere Kriterium zur Bewertung des SEO-Erfolgs.
Aber es gibt Einschränkungen: Häufig sind für ein Unternehmen oder eine Branche wichtige Suchbegriffe nicht in den Tools verzeichnet, oder diese haben ein sehr niedriges Suchvolumen, dabei allerdings eine hohe Umsatzrelevanz. Abhilfe schaffen eigene Sichtbarkeitswerte, die über ein manuelles Keyword-Monitoring in vielen SEO-Tools aufgebaut werden können.
Die SEO-Sichtbarkeit kostenlos abfragen
Eine kostenlose Quelle für die Bestimmung des Sichtbarkeitsindex ist der kostenlose Check von Sistrix unter https://app.sistrix.com/de/visibility-index. Hier kann der von Sistrix berechnete Sichtbarkeitswert für jegliche Domain abfragt werden. Wenn Sie genauere Informationen möchten, z.B. für welche Keywords eine Website gefunden wird, dann müssen Sie zur kostenpflichtigen Version von Sistrix greifen.
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