Ein Ranking in den Top-Positionen ist für jeden SEO-Verantwortlichen ein Traumszenario. Doch ein gutes Ranking ist nur die Vorstufe zu einem Website-Besuch. Denn in den meisten Fällen klickt ein Nutzer eben nicht auf das Ergebnis der eigenen Website.
Das ist ziemlich ärgerlich, denn eine hohe Klickrate führt umgehend zu mehr Besuchern und damit Umsatz und Gewinn. Geringer Traffic bei guten Platzierungen in den Suchergebnissen ist häufig auf die unzureichende Relevanz des Snippets zurückzuführen. Für den Suchenden ist (im Wettbewerb) nicht klar genug, warum er sich für einen Besuch deiner Seite entscheiden sollte.
Was also tun? Hier kommt das Thema „Snippet Optimierung“ ins Spiel. Da das von Google angezeigte Snippet beeinflusst werden kann, sollten Seitentitel und Meta Description möglichst gut optimiert sein.
Worauf ist bei der Optimierung des SERP-Snippets zu achten? Die Kurzform:
- Besonders die Meta Description wird von Nutzern wahrgenommen
- Die Länge des angezeigten SERP-Snippets ist begrenzt
- Das SERP-Snippet sollte Suchenden einen Anlass kommunizieren, warum er deine Website besuchen sollte
- Relevanz ist der Schlüssel für ein gutes Ranking – und für eine hohe Klickrate
- Durch den Einsatz von strukturierten Daten lässt sich das SERP-Snippet optisch verändern
- Trotz optimierter Meta Description kommt es häufig vor, dass Google die Meta Description ignoriert
- Es ist wichtig, das aktuell angezeigte SERP-Snippet für wichtige Suchanfragen zu kennen und diese Daten zur weiteren Optimierung zu nutzen. Hier hilft mein Plugin SERP Snippet Scraper (hier findest du weitere SEO Browser-Plugins)
- Mit der Google Search Console ist eine Auswertung der Optimierungsmaßnahmen möglich
Inhalt
- 1 Das Snippet als Aushängeschild der Zielseite
- 2 Die Grundlagen: Die Länge von Title + Meta Description wird von Suchmaschinen beschränkt
- 3 Was macht eine optimierte Meta Description aus?
- 4 Auffallen durch ASCII-Sonderzeichen und Emojis
- 5 Snippets mit strukturierten Daten anreichern
- 6 Hat sich die Klickrate verbessert? Testings & Erfolgskontrolle für die Description Optimierung
- 7 Aufgepasst: Zeigt Google überhaupt dein optimiertes Snippet an?
- 8 Fazit zur Snippet-Optimierung
Das Snippet als Aushängeschild der Zielseite
Klassischerweise zeigen Suchmaschinen in den Ergebnissen:
- Den Seitentitel
- Die Meta-Description
- Die URL
des Suchergebnisses an.
Gemäß einer Eye-Tracking-Studie von Mari-Carmen Marcos und Cristina González-Caro im Jahr2010 (Quelle: Searchengineland.com) wird vom Nutzer dabei hauptsächlich der Beschreibungstext wahrgenommen. Dieser ist in der Regel deckungsgleich mit der Meta Description der Seite, allerdings nur dann, wenn Suchmaschinen die Relevanz zur Suchanfrage als hoch genug einschätzen.
Die Grundlagen: Die Länge von Title + Meta Description wird von Suchmaschinen beschränkt
Bei der Gestaltung des SERP Snippets muss die maximale Zeichenanzahl beachtet werden. Diese wird im Falle von Google anhand von Bildpunkten (Pixeln) berechnet. Ein L benötigt z.B. mehr Bildpunkte als ein I.
Innerhalb der Desktop-Ergebnisse zeigt Google aktuell rund 990 Pixel für die Meta Description an. Da sich mit Pixeln schwer rechnen lässt, kannst du dich an 150 Zeichen (inklusive Leerzeichen) orientieren. Beim Seitentitel sind es rund 580 Pixel – orientiere dich am besten an rund 60 Zeichen.
Doch Achtung: Die Anzahl der angezeigten Zeichen unterscheidet sich zwischen Desktop- und Mobilen-Ergebnissen. Laut Sistrix sind dies die aktuellen Pixelwerte, die Google anzeigt:
- Titel: 580 Pixel (Desktop) und 920 Pixel (Mobile)
- Description: 990 Pixel (Desktop) und 1.300 Pixel (Mobile)
Vermutlich wird für deine Website der Mobile-Suchtraffic über den für Desktop-Geräten liegen. Entsprechend wichtig ist es, die Snippet-Optimierung auf Mobilgeräte zu optimieren!
Tipp: Wirf am besten ein Blick in die Google Search Console und schaue in der Suchanalyse unter „Geräte“, über welche Gerätetypen du am meisten Traffic generierst.
Doch zurück zur Optimierung: Ist der hinterlegte Beschreibungstext länger, wird der Text mit „…“ von Google abgeschnitten. Eine gezielte Nutzeransprache ist dann nur noch mit Abstrichen möglich. Achten Sie deshalb bei wichtigen SEO-Einstiegsseiten darauf, die Zeichenbegrenzung nicht zu überschreiten.
Es gibt einige kostenfreie Tools, die eine Vorschau des SERP-Snippets ermöglichen. Ich persönlich arbeite gerne mit dem SERP Snippet Generator von Sistrix.
Alternativen sind beispielsweise der Screaming Frog – hier findest du übrigens meine Lieblings-SEO-Tools.
Was macht eine optimierte Meta Description aus?
Eine Seite, ein Thema: Das ist ein Grundsatz der Suchmaschinenoptimierung. Entsprechend solltest du das Snippet so gestalten, das wichtige zum Thema gehörende Suchanfragen in der optimierten Meta Description enthalten sind. Denn dadurch erzeugst du Relevanz.
Doch es reicht nicht, einfach nur Keywords zu nennen. Mache dir Gedanken darüber, was Suchende beschäftigt, wenn sie sich über das anvisierte Thema informieren möchten. Was ist ihnen wichtig? Nimm genau das in deinen Beschreibungstext auf!
Überlege dir:
- Welche Alleinstellungsmerkmale dein Angebot hat? Gibt es Service-Leistungen, die du kommunizieren kannst?
- Gibt es im Falle von E-Commerce-Seiten bestimmte Marken, die viele Nutzer suchen? Dann schreib in deinem Beschreibungstext zu „Herren Sneakern“ rein, dass du Marke X, Marke Y und weitere anbietest
- Was funktioniert bei deinen Kollegen im SEA / Google Ads-Team gut? Nutzt die Erkenntnisse des jeweils anderen „Kanals“, um die bestmögliche Nutzeransprache zu erzielen.
Halte dir stets vor Augen, dass alle anderen Ergebnisse auf der ersten Seite genauso relevant sind wie du. Beantworte also die Frage, warum genau du der passende Anbieter bist!
Auffallen durch ASCII-Sonderzeichen und Emojis
Ein leicht zu scannender Text hilft in der Regel, um Nutzern einen schnellen Überblick zu ermöglichen. Anstatt einfach nur mit einem Punkt einzelne Aussagen voneinander zu trennen, kann die Aussage mit Sonderzeichen verstärkt und optisch abgetrennt werden.
Der Google Snippet Generator auf saney.com zeigt die verschiedenen Möglichkeiten der Snippet-Optimierung durch ASCII-Zeichen deutlich.
Natürlich dienen nicht alle der hier sichtbaren Zeichen der seriösen Gestaltung, jedoch kann der Einsatz von einzelnen Sonderzeichen wie Haken zu einer attraktiven Gestaltung des Snippets beitragen – und das Snippet von den Konkurrenzangeboten abheben.
Achte bei der Auswahl der Sonderzeichen darauf, ob diese überhaupt von Google angezeigt werden. Denn nicht jedes Zeichen übernimmt Google. Hier möchte ich wiederum auf Sistrix verweisen, die in einem Blogartikel die von Google angezeigten Sonderzeichen auflisten. Dazu schaut Sistrix in denen vom Tool analysierten Suchanfragen, welche Sonderzeichen im Snippet enthalten sind.
Weitere Ideen zur Optimierung? Sonderzeichen wie „&“ anstelle des Wortes „und“ sind platzsparend und GROSSBUCHSTABEN können die Aufmerksamkeit, beispielsweise bei der Nennung einer bekannten Marke oder der Hauptsuchanfrage, auf sich ziehen.
Snippets mit strukturierten Daten anreichern
Wer das eigene Snippet um weitere Angaben erweitern möchte, der sollte sich mit dem Thema strukturierte Daten beschäftigen. Einige strukturierte Datenmarkups können dazu führen, dass das Snippet erweitert wird. Einen Überblick darüber bietet die Google Such-Galerie. Hier zeigt Google (optisch), wie das Snippet durch die Nutzung strukturierter Daten verändert werden kann.
In der Google-Hilfe gibt es hier eine Empfehlung, welche strukturierten Daten unterschiedliche Website-Typen verwenden sollten beziehungsweise können.
Doch wie sehr unterscheiden sich die Suchergebnisse durch Rich Snippets? Das Beispiel „private Krankenversicherung“ zeigt es:
- HUK.de nutzt das FAQ-Markup
- Check24.de verwendet das Produkte-Markup
Mit dem Rich Results Test Tool von Google lassen sich beliebige Seiten auf die Verwendung von strukturierten Daten überprüfen.
Hat sich die Klickrate verbessert? Testings & Erfolgskontrolle für die Description Optimierung
Die Analyse des Optimierungserfolgs gestaltet sich dank der Google Search Console (Lesetipp: Mein Google Search Console Buch) relativ einfach. Hier ist für die einzelnen Suchanfragen zu sehen, wie hoch die Klickrate im Zeitverlauf ist.
Um an diese Daten zu kommen, musst du innerhalb der Suchanalyse auf deine anvisierte Suchanfrage filtern und dann zu „Zeiträume“ wechseln.
Kleiner Tipp: Auch die Einschränkung nach Gerät ist in der Regel sinnvoll, da sich die Klickrate zwischen Desktop und Mobil auf derselben Position unterscheiden kann. Finden auf einmal mehr Suchen über Desktop-Geräte statt, dann verändert das direkt die durchschnittliche Klickrate in der Search Console. Schränke die Daten zudem auf das für dich wichtigste Land ein. Andernfalls führt ein Ranking auf Position 1 in Deutschland und Position 5 in Österreich dazu, dass du eine durchschnittliche Position von 3 siehst.
Der nachfolgende Screenshot zeigt dir eine beispielhafte Analyse. Vorneweg: Aufgrund des geringen Suchvolumens und der geringen Klicks für die Suchanfrage „noindex, nofollow“ ist hier natürlich kaum eine sinnvolle Aussage möglich.
Wenn du deine Meta Description optimiert hast, dann achte darauf, dass du über die Google Search Console die Seite zur erneuten Indexierung einreichst.
Denn eine erneute Indexierung ist wichtig, damit Google dein verändertes Snippet überhaupt anzeigen kann. Kontrolliere dazu wiederum in der Search Console, ob das Indexierungsdatum aktualisiert wurde. Denn nicht jeder Crawl-Vorgang führt auch direkt zu einer neuen Indexierung.
Nachdem dein aktualisiertes Dokument Google bekannt ist, kannst du den Erfolg deiner Snippet-Optimierung auf dem oben gezeigten Weg nachvollziehen.
Kleiner Tipp: Für manche strukturierten Daten lässt sich über „Darstellung in der Suche“ eine separate Datenanalyse durchführen. Hierdurch siehst du, wie sich die Klickrate zwischen Seiten mit unterschiedlicher Darstellung in den Suchergebnissen unterscheiden.
Zusammengefasst:
- Optimiere dein Snippet
- Reiche die Seite zur erneuten Indexierung bei Google ein
- Achte darauf, dass die Seite neu indexiert wurde (mit „URL-Prüfung“)
- Nach der Neu-Indexierung der Seite ist eine Auswertung deines Erfolgs mit dem Suchanalyse-Bericht möglich
Aufgepasst: Zeigt Google überhaupt dein optimiertes Snippet an?
Es ist wichtig zu wissen, dass Google in manchen Fällen eine andere Description oder gar einen anderen Seitentitel anzeigt. Dies geschieht besonders häufig, wenn zwischen Suchanfrage und Meta Description nur eine geringe Übereinstimmung vorhanden ist.
Mit meinem Browser-Plugin SERP Snippet Scraper können Sie mit einem Klick die aktuell angezeigten SERP-Snippets aller gerade sichtbaren organischen Suchergebnisse herausziehen.
Unterschiede ergeben sich auch dann, wenn die Nutzerintention eigentlich identisch ist. So zeigt Google für „online englisch lernen“ und „englisch online lernen“ für die Website von busuu.com einen unterschiedlichen Beschreibungstext.
Was also tun? Für die wichtigsten Suchanfragen deiner wichtigsten Seiten solltest du regelmäßig schauen, ob deine Meta Description ausgespielt wird. Ist dies nicht der Fall, solltest du überlegen, ob eine weitere Optimierung der Meta Description notwendig ist.
Du wirst es nie schaffen, dass für alle Suchanfragen deine Description erscheint – aber dein Ziel sollte es sein, dass dies zumindest für die wichtigsten 2-3 Suchanfragen deiner wichtigsten Seiten der Fall ist.
Fazit zur Snippet-Optimierung
Auch wenn die Optimierung der Snippets einen gewissen Aufwand darstellt, lohnt sich dieser mit Sicherheit. Mit einer umfassenden Snippet-Optimierung kann nicht nur der Traffic gesteigert werden, sondern auch Google durch eine hohe CTR (Click Trough Rate) von der Wertigkeit des Angebots überzeugt werden.
Wo also beginnen? Schaue vor allem nach Seiten, die bereits gut ranken und analysiere deren wichtigsten Keywords auf das angezeigte Snippet.
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